NERO I & II

Nero: Ein Fortsetzungsroman

Teil 1

Melinassicht
Melina, auch Mel genannt, hörte Schritte hinter sich. Sie ging schneller. Die Schritte wurden auch schneller. Sie hielt an. Die Schritte verstummten. Mel rannte los, die Schritte hinter ihr wurden schneller, aber blieben gleichmäßig. Kalter Schweiß bildete sich auf ihrer Stirn. Plötzlich stockte sie in Gedanken, das letzte Mal, als sie Schritte hinter sich wahrgenommen hatte, war das…
„Hallo Nathan!“ Mel drehte sich so schnell um, dass Nathan eine Vollbremsung hinlegen musste. Der hochgewachsene, elegante Mann wirkte wie ein Riese neben Mel und sein überlegener Gesichtsausdruck vermittelte noch mehr das Gefühl, dass Mel nur ein dummes Mädchen aus der siebten Klasse war. Naja, genau genommen war sie ja auch noch in der siebten Klasse, aber sie war nicht dumm und es dauerte ja auch nicht mehr so lange, bis zu den Sommerferien. Nathan räusperte sich: „Du hast lange gebraucht, bis dir klar wurde, dass nur ich es sein kann und selbst wenn ich es nicht wäre, du weißt: Eine Oren muss sich vor nichts fürchten!“ „Ich weiß.“, meinte Mel resigniert. Etwas fröhlicher fügte sie hinzu: „Es ist aber trotzdem schön dich zu sehen! Was gibt es denn? Du willst mir bestimmt nicht den neuesten Klatsch erzählen.“ Nathan guckte ernst, aber da er das immer macht, war Mel unbesorgt. Nathan sah sich um und flüsterte dann: „ Wir treffen uns in einer Woche am Waldrand.“ Mel verdrehte die Augen. Das war mal wieder typisch! Erst suchte er sie auf, was bedeutet, dass es etwas Wichtiges zu besprechen gab und dann vertröstet er sie auf nächste Woche! Als sie ihn wieder ansehen wollte, war er verschwunden. Mel schüttelt den Kopf und ging nach Hause. Auf einmal hörte sie Nathan hinter sich flüstern: „Es geht um Leben und Tod. Dein Leben oder Tod!“

Maxssicht
Max war mit seinen Kumpel auf dem Bolzplatz und kickte ein paar Bälle. Alle langweilten sich, bis auf Max. Er war mal wieder in Gedanken. Seit einigen Tagen hatte er so ein Gefühl, als ob er jeden beschützen müsse. Er hatte es gegoogelt und irgendeinen Quatsch von wegen Beschützerinstinkt gefunden. Er wusste genau, das es kein Beschützerinstinkt war, jedenfalls nicht, wie er im Internet beschrieben wurde. Plötzlich flog etwas an seinem Kopf vorbei. Er wich blitzschnell aus und schleuderte den Ball zusätzlich an das Gitter des Bolzplatzes. „Wow!“, staunte Toni, „Mach mal halblang! Wir wollten dich nur aus deiner Schockstarre lösen!“ Max überlegte fieberhaft, was er den anderen jetzt sagen sollte. Natürlich hatte er solche Reflexe! Er war ein Mesto. Mesto, so nannten sich die Leute, die einen oder eine Oren beschützten. Mesto kannten ihre Oren nicht und jeder hoffte, dass er oder sie den/die Oren niemals kennen lernen würde, da das hieße, dass der/die Oren in Gefahr war. Mesto hatten keine übernatürlichen Fähigkeiten, aber hatten bessere Reflexe, ihre Instinkte, waren stärker und sie konnten besser hören und riechen, als alle anderen Menschen. Er erinnerte sich noch genau an den Tag, an dem seine Mutter ihm erklärt hatte, was und wer er ist. Max war der Mesto von einer Oren in seiner Umgebung, allerdings wusste er nicht wer sie war. Er ging wöchentlich in das Lager, wo die früheren Oren und ihre Mesto wohnten. Die Gemeinschaft nannte sich Pegasus. Max fand den Namen albern, aber er war froh, dass der Pegasus sich um ihn, seine Mutter und seinen Onkel kümmerte. Keiner kannte den Vater von Max, weshalb sein Onkel Rolph Max Mutter und Max oft half. Er wohnte sogar direkt gegenüber von der Wohnung in dem Mehrfamilienhaus. Rolph kam immer um punkt sieben zum Abendessen. Max guckte auf die Uhr, verabschiedete sich von seinen Freunden und rannte dann nach Hause. Auf dem Weg dorthin hätte er fast den in schwarz mit dunkelgrünen Mantel gekleideten Nathan umgerannt, der plötzlich vor ihm stand. „Es ist so weit“, flüsterte Nathan ernst und besorgt, „sie ist in Gefahr. In Lebensgefahr!“

Die Oren
Es gibt alle 50 Jahre ein Kind, das geboren wird und ein oder eine (männlich oder weiblich) Oren ist. Oren haben eine große Fantasie und sind meistens Außenseiter. Mit zehn Jahren bekommen Oren ihre Feder. Das ist eine Schreibfeder, so wie man sie früher benutzt hat. Die Oren erhalten einen Kasten, in dem befindet sich die Feder. Der Legende nach stammt sie von einem Pegasus, aber von wem sie wirklich kommt weis niemand. Sobald der/die Oren den Kasten berührt verwandelt sich das innere des Kastens und passt sich der/dem neuen Oren an. Z.B. sind Größe des Tintenfasses, die Menge und Art der Spitzten (man kann bei Federn die Spitzen tauschen, dann schreibt sie anders), Farbe und Form der Feder bei jedem verschieden. Nun muss der/die Oren zwei Jahre das einfache Schreiben üben, bis das magische Schreiben beginnt. Wenn ein Oren seine Ausbildung (es ist verschieden wie lange sie dauert) beendet hat und nun mit seiner Feder eine Geschichte schreibt, dann wird sie wahr. Das geschieht in einer Art Paralleluniversum und da die Oren auch das erschaffen müssen, das in den anderen Teilen dieser Welt geschieht, sind die Geschichten von Oren immer so umfangreich ausgedacht und manchmal auch geschrieben. Also das ganz normale Leben und nicht nur die Haupthandlung.

Ein Text von C.L.K.

„NERO“ –  Teil II

Melinas Sicht

Endlich! Eine Woche war herum und jetzt würde Mel endlich erfahren, was Nathan gemeint hatte, als er sagte: „Es geht um Leben und Tod. Dein Leben oder Tod!“ In der Schule hatte Mel ständig nur an diese Worte gedacht. Nicht, dass sie Angst hätte, es war nur schon ein bisschen beunruhigend, wenn man plötzlich in Lebensgefahr schwebt. Der Wald kam in Sicht und sie wurde schneller. Die Bäume rasten an ihr vorbei und plötzlich stand er da. Mitten im Grünen, gut getarnt mit den schwarzen Klamotten. Mel hielt mit quietschenden Reifen an. „Ich konnte es kaum erwarten dich wieder zu sehen!“, sagte sie, während sie ihr Fahrrad anschloss. „Du hast es ja beim letzten Mal wirklich spannend gemacht. Mit dieser Verschwinde-Nummer und der plötzlichen Stimme. Für einen Moment hast du mir wirklich Angst gemacht. Jedenfalls, … worüber wolltest du reden und wollen wir nicht ein bisschen rumlaufen?“ Nathan wartete ein paar Sekunden, bevor er antwortete: „Ich freue mich auch dich wieder zu sehen, aber was meine Aussage betrifft, die ist wahr. Aber wir sollten später darüber reden. Ich erwarte noch jemanden.“ Jetzt war Mel neugierig. Auf wen warteten sie und kannte sie die Person überhaupt? Wusste die Person, dass Mel eine Oren war? Diese Fragen und noch weitere schwirrten ihr im Kopf herum, aber bevor sie eine stellen konnte, rief Nathan: „Max. Du bist zu spät. Ein wahrer Mesto ist niemals zu spät.“ Das alles sagte Nathan ganz ruhig, aber es schien als wäre es dem Jungen trotzdem unangenehm. Er war ungefähr in Mels Alter hatte rotblonde Haare, braune Augen und wirkte ganz natürlich, bis auf die Tatsache, dass Nathan ihn mit Blicken durchbohrte.

„Hallo! Ich bin Melina und du?“, fragte Mel in die unangenehme Stille hinein. Der Junge antwortete: „Max.“ Und zu Nathan gewannt fragte er: „Ist sie das?“ Nathan nickte. Melina fragte verwirrt: „Bin ich was?“ Max sah sie überrascht an: „Eine Oren, natürlich! Und laut Nathan bist du eine Oren in Gefahr.“

Damit war die Aufmerksamkeit wieder bei Nathan. Der nickte langsam und irgendwie traurig. „Ja du bist in Gefahr. In Lebensgefahr um genauer zu sein. Kommt, wir machen einen kleinen Spaziergang“, sagte er und ging los, ohne auf die beiden zu warten. Mel beeilte sich hinterher zu kommen. Lebensgefahr hörte sich nicht gut an und hier ging es nicht um irgendeine erfundene Rolle aus dem Fernsehen oder einem Buch. Sondern um sie, um ihr Leben … oder ihren Tod.

Maxs Sicht

„Hey, Max! Was war los mit dir heute? Du warst so abgelenkt“, fragte Toni nach der Schule. „Ach nichts, nichts“, meinte Max locker, doch in Gedanken fügte er hinzu: Nur das ich ab heute einen Oren, der in Lebensgefahr schwebt, beschützen muss! Die Woche lang war er zwar ziemlich ruhig gewesen, doch jetzt wurde es ernst. Er musste sich beeilen.

„Pünktlichkeit ist das Wichtigste, wenn du einen Oren beschützen willst“, hatte Nathan immer gesagt. „Denn deine Überlegenheit gegenüber den Menschen hilft dem Oren nicht, wenn du nicht da bist!“

„Ich muss den Bus erwischen. Man sieht sich!“, rief Max seinem Freund noch zu, bevor er in Richtung Haltestelle rannte. Vom Bus aus schrieb er seiner Mutter noch, dass es später werden würde und dann stieg er schon aus und lief in Richtung Wald.

Von weitem sah er schon Natahn und ein Mädchen, das neben ihm stand. Ob sie das war? Bestimmt! Nathan wurde nur gesehen, wenn er gesehen werden wollte. Hinter einem Baum blieb Max stehen und beobachtete das Mädchen, das er vermutlich vor dem Tod bewahren sollte. Sie hatte dunkelbraune Haare und wirkte eher zierlich, aber nicht übertrieben künstlich. Ihre Augen konnte er nicht wirklich sehen, vermutete aber, dass sie grün waren.

„Max. Ein wahrer Mesto ist niemals zu spät“, sagte Nathan plötzlich in seinem strengem Tonfall. Schnell trat Max hinter dem Baum hervor. Mit zwei Schritten war er dort und wurde von Nathan und dem Mädchen gemustert. Wobei das Mädchen es heimlich machte. Blitzschnell ließ Max seinen Blick über sie gleiten. Ja! Grüne Augen! Das Mädchen räusperte sich:

„Hallo! Ich bin Melina und du?“ „Max“, sagte er kurz angebunden, denn er musste eine Frage für Nathaniel loswerden, „Ist sie das?“ Es dauerte höchstens eine Sekunde, bevor die Antwort kam, doch für Max waren es Stunden,

bis Nathan nickte und mit diesem Nicken war Maxs nähere Zukunft entschieden. „Bin ich was?“, fragte Melina und wirkte dabei verwirrt. Das überraschte Max. Wusste sie es den nicht? „Eine Oren, natürlich! Und laut Nathaniel bist du eine Oren in Gefahr“, antwortete Max und drehte sich damit zu Nathaniel.

Der nickte langsam und bedeutend. Dabei sagte er:

„Ja du bist in Gefahr. In Lebensgefahr um genauer zu sein. Kommt, wir machen einen kleinen

Spaziergang.“ Max folgte ihm sofort und auch Melina beeilte sich schritt zu halten. Es ging hier um ihre Zukunft und auf um ihr Leben und so schwer das auch war es sich einzugestehen, Mesto waren zwar Stärker mit besseren Sinnen und Reflexen, aber unverwundbar waren sie nicht und leider auch nicht unsterblich und (etwas das Max noch nie gemocht hatte) sie fühlten auch Schmerz.

Ich würde mich freuen, wenn ihr die Sicht von Max und die von Melina lest und Verbesserungsvorschläge für mich habt. Clara K. 7.

Die Oren

Es gibt alle 50 Jahre ein Kind, das geboren wird und ein oder eine (männlich oder weiblich) Oren ist. Oren haben eine große Fantasie und sind meistens Außenseiter. Mit zehn Jahren bekommen Oren ihre Feder. Das ist eine Schreibfeder, so wie man sie früher benutzt hat. Die Oren erhalten einen Kasten, in dem befindet sich die Feder. Der Legende nach stammt sie von einem Pegasus, aber von wem sie wirklich kommt weis niemand. Sobald der/die Oren den Kasten berührt verwandelt sich das innere des Kastens und passt sich der/dem neuen Oren an. Z.B. sind Größe des Tintenfasses, die Menge und Art der Spitzten (man kann bei Federn die Spitzen tauschen, dann schreibt sie anders), Farbe und Form der Feder bei jedem verschieden. Nun muss der/die Oren zwei Jahre das einfache Schreiben üben, bis das magische Schreiben beginnt. Wenn ein Oren seine Ausbildung (es ist verschieden wie lange sie dauert) beendet hat und nun mit seiner Feder eine Geschichte schreibt, dann wird sie wahr. Das geschieht in einer Art Paralleluniversum und da die Oren auch das erschaffen müssen, das in den anderen Teilen dieser Welt geschieht, sind die Geschichten von Oren immer so umfangreich ausgedacht und manchmal auch geschrieben. Also das ganz normale Leben und nicht nur die Haupthandlung.

Clara K.

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