Nachgehakt!

Herr Schmidt, der neue Direktor der LIO, stellte sich in einem zweiten Interview mit Dalia T. und Sophia U. folgenden vertiefenden Fragen. Zwischen den Fragen kannst Du unsere Zusammenfassungen der Antworten lesen.

Wie sehen Sie die LIO in 20 Jahren ?

Herr Schmidt sieht in seinem Blick in die Zukunft durchaus mehr als nur seinen Gang in den Ruhestand, denn er möchte in diesen Jahren auch Einiges an der LIO bewegen. Darunter ist zum einen die Verbesserung der Stellung in der Darmstädter Schullandschaft, die schon gut ist, aber auch noch verbessert werden kann. Aber auch das neue Hauptgebäude bietet mit dem Platz für mehr Schüler viele Möglichkeiten Zudem wird überlegt, ob die Diesterwegschule nicht weiter als Lernort für die LIO gesehen werden und somit die Schülerzahl weiter steigen könnte. Dies würde dann auch bedeuten, dass das Oberstufenangebot breiter aufgestellt werden könnte. Außerdem ist er der Meinung, dass angesichts des Zustands des Pavillon und Fachraumtraktes noch Einiges getan werden muss. Um all diese und andere Ziele umzusetzen gibt es auch eine sogenannte „Schulentwicklungsgruppe“, in der die Vertreter der schulischen Gruppen, die den Schwerpunkt der Schule ausmachen, beraten, wie die Entwicklung gestaltet werden soll. Im Verlauf dieser Beratung soll die Möglichkeit entstehen, dass auch Schüler und Eltern sich einbringen können.

Wie möchten Sie die Schule gestalten, damit sie zu einem Wohlfühlort für Lehrkräfte und Schüler wird?

Für Herrn Schmidt selbst heißt „Wohlfühlen“, dass sich die Schülerinnen und Schüler wie auch die Lehrkräfte mit der Schulgemeinde identifizieren und die Schule auch mitgestalten können. Deshalb würde es ihn freuen, wenn sich die Schülerschaft auch einbringen würde.

Durch welche Merkmale sollte sich die LIO von andern Gymnasien in Darmstadt abheben?

Die LIO kann neben dem Profil vor Allem durch den zentralen Standort profitieren und durch die damit verbundene Nähe zu wissenschaftlichen Einrichtungen, meint Herr Schmidt. Hinzu kommt die Schulinsel, auf der die Möglichkeit besteht, dass sich die LIO entfalten kann, durch den vorhandenen Platz. Dieser steht im Vergleich nicht vielen Schulen zur Verfügung.

Wie möchten Sie Transparenz gegenüber Schülern schaffen?

Herr Schmidt sieht hier das Mittel der Zusammenarbeit mit der Schülerseite in der SV, bei dieser sein Angebot vorliegt und er hofft, dass sich daraus auch etwas entwickelt. Auch in Hinsicht der Transparenz für Schüler möchte er, dass die Schüler auch an gewissen Entscheidungen beteiligt werden. Deshalb hält es Herr Schmidt für sehr wichtig, dass sich die Schülerschaft im schulischen Leben aktiv einbringt.

Wie kam es dazu, dass die Nachmittagsklingel abgeschafft wurde, ohne dass die Schülerinnen und Schüler einbezogen wurden?

Ein Grund für die vorläufige Abschaffung der Nachmittagsklingel ist die Idee, die Wartezeiten von Schülern zu verringern, indem vom starren Stundenraster Abstand genommen wurde. Dadurch kam es jedoch zu einer Störung durch das Klingeln inmitten der Unterrichtsstunden, weshalb die Klingel am Nachmittag abgeschafft wurde. 

Werden die Studientage vor dem schriftlichen Abitur abgeschafft?

Die Gerüchte, dass diese abgeschafft werden, stimmen nicht. In diesem Schuljahr ist für den Studientag der sechste März, der Mittwoch nach dem Faschingsdienstag, vor den schriftlichen Abiturprüfungen vorgesehen.

Auf der LIO-Homepage werden Musik- und Kunst-LKs angeboten. Tatsächlich kommen sie aber nicht zustande. Warum nicht?

Die LIO ist grundsätzlich in der Lage, Kunst- und Musik-LKs anzubieten. Herr Schmidt hat aber auch klar gemacht, dass dies vom Wahlverhalten der Schüler abhängig ist und wenn eben nur eine Hand voll Schüler diese LKs wählen, reichen die Mittel der Schule unter Umständen nicht aus. Grundsätzlich muss festgehalten werden, dass eine intensive Kooperation zwischen ELO und LIO in Planung ist. Durch die Zusammenarbeit können mehr Möglichkeiten für die Schüler aufgestellt werden. 

Inwiefern nehmen Sie Kenntnis von schlecht ausgefallenen Klausuren? Wer hat Schuld?

Grundsätzlich spricht Herr Schmidt in diesem Fall nicht gerne von „Schuld“, sondern vielmehr ist es wichtig, die Ursachen zu finden. Auch gibt es für ihn nicht nur eine Ursache, wenn eine Klausur schlecht ausfällt. Schüler und Lehrkräfte sollten in dieser Situation offen und ehrlich sein. Ihm läge daran, dass es ein Rückmeldesystem gebe, damit die Qualität des Unterrichts verbessert werden könne. Auch könnten so schlechte Ergebnisse in einem großen Ausmaß verhindert werden. Dazu zählt für ihn, dass die Schulleitung auch in einer bestimmten Art und Weise eingebunden wird. 

Wir haben von einigen Schülern erfahren, dass sie denken, dass sie aufgrund ihrer Herkunft (schlechter) benotet werden. Ab wann können sich Schüler bei der Schulleitung melden?

Herr Schmidt bedrückt es, dass sich Schüler, aufgrund ihrer Herkunft ungerecht behandelt fühlen. Er sieht für Rassismus keinen Platz an der LIO. Haben Schüler dennoch dieses Problem, sollen sie sich zunächst an die betreffende Lehrkraft wenden. Helfe dieses nicht, sollte der betreffende Schüler die Vertrauenslehrer ansprechen, um eine Lösung zu finden. Wenn die Vertrauenslehrer auch keinen Erfolg haben sollten, können sich diese mit der Schulleitung in Verbindung setzen, um dieses Problem aus dem Weg zu räumen.

Nehmen Sie sich – in Bezug auf die Schulinspektion von 2012 – negative Erwähnungen von Prüfern und Schülern zu Herzen und setzen Sie diese auch um? 

Herr Schmidt hat sich die Ergebnisse der Schulinspektion 2012 angeschaut und hält deshalb die Entwicklungsgruppe auch im Bezug auf diese für wichtig. Zudem ist er dankbar für Feedback von den Schülern über Aspekte, die in der Schulinspektion 2012 nicht aufgerufen wurden. Ein negativer Punkt war, dass die Lernkompetenzen der Schüler während des Unterrichts nicht wahrgenommen werden und dadurch die Lehrer eventuell nicht bemerken, dass einige Schüler hinterherhinken.

Wie kann dies geändert werden?

Dies könne durch die Weiterentwicklung des Unterrichts als zentrales Thema in der Schulentwicklungsgruppe geändert werden. Dann können kooperativere Arbeitsformen eingesetzt werden, in denen alle in der Lerngruppe einbezogen werden.

Wie sieht es aus, mit einer Berlinfahrt für die neunten Klassen?

Die Berlinfahrt kann nicht nur von der Schulleitung geplant werden, sondern muss auch noch durch andere Schulgremien, die Gesamtkonferenz und Schulkonferenz, da sie Teil des Fahrtenkonzepts wäre und dieses müsse die ganze Schulgemeinde beschließen.

Dalia T. und Sophia U.